Stiller Reflux Tests: Gängige Diagnoseverfahren

Einen guten Arzt für einen Stiller Reflux Test zu finden, kann für Betroffene schwierig sein. Nur wenige Fachärzte kennen sich gut mit der Krankheit aus.

Der Stille Reflux ist selten so stark ausgeprägt, dass die Symptome klar sichtbar sind. Der Stille Reflux selbst ist praktisch unsichtbar, da es sich bei Stillem Reflux Reflux um ein Luftgemisch mit mikroskopisch kleinen Magensaftröpfchen handelt, das aus dem Magen aufsteigt.

Stille Reflux direkt nachzuweisen, ist schwierig. Stattdessen basieren Stiller Reflux Tests auf der Messung von Faktoren, die mit Stillem Reflux in Verbindung stehen, wie beispielsweise pH-Veränderungen im Hals.

Die wichtigsten Stiller Reflux Tests

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  • 24 Stunden pH-Metrie: Dieser Test misst den Säurepegel und ist ein Standardverfahren zur Diagnose von saurem Reflux in der Speiseröhre. Zwar ist bei Stillem Reflux nicht die Säure das Hauptproblem, sondern das Magenenzym Pepsin. Jedoch wird immer sowohl Pepsin, als auch Magensäure refluxt, weswegen die pH-Messung trotzdem ein sinnvoller Stiller Reflux Test. Die pH-Messung gilt als Goldstandard unter den Stiller Reflux Tests mit einer relativ hohen Genauigkeit. Wichtig ist allerdings, dass die Messung im Rachen durchgeführt wird. Eine Messung in der Speiseröhre, wie bei Sodbrennen hat keinerlei Bedeutung bei Stillem Reflux. Stiller Reflux ist ein dünnes Aerosol, welches von einer auf Messungen in der Speiseröhre spezialisierte Sonden nicht erkannt werden kann.
    Beachtet werden muss, dass die pH-Messung nicht 100% zuverlässig ist. Insbesondere haben Patienten nicht unbedingt täglich Reflux. Die pH-Messung kann nur das erkennen, was am Tag der Messung passiert. Wenige, starke Refluxepisoden pro Woche reichen vollkommen aus, um Beschwerden zu verursachen. Beispielsweise während besonders stressiger Phasen, da Stress ein wichtiger Auslöser von Reflux ist.
  • Manometrie: Sie misst die Speiseröhrenfunktion. Reflux selbst misst diese Diagnosemethode nicht. Die Messung kann aber Fehlfunktionen aufdecken, welche Reflux begünstigen können. Aber auch hier gilt: Ein einmaliges Ergebnis gibt nicht unbedingt ein vollständiges Bild.
  • Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie): Dabei wird der Kehlkopf optisch betrachtet. Anzeichen für Stillen Reflux können sich visuell bemerkbar machen, müssen aber nicht. Zudem haben Studien gezeigt, dass die allermeisten Fachärzte nicht in der Lage sind, Stillen Reflux alleine auf Basis der optischen Veränderungen zu diagnostizieren, da die optischen Veränderungen des Gewebes zu subtil sind.
  • Magenspiegelung (Gastroskopie): Hierbei wird der Zustand von Magen und Speiseröhre untersucht. Bei Stillem Reflux ist der Befund jedoch in der Regel normal.
  • Magenentleerungsscan: Ein Test, der zeigt, wie schnell der Magen sich nach dem Essen leert. Der Test kann Ursachen des Reflux aufklären. Zudem kann er vor einer Operation Sinn machen, um potentiell schlechte Kandidaten für die Operation herauszufiltern.
  • Ösophagusbreischluck: Ein selten durchgeführter Test, der Schluckbewegungen unter Verwendung von Röntgenstrahlung visualisiert. Auch diese Test kann zur Suche nach Ursachen des Reflux beitragen, wobei er für Stillen Reflux selten nützliche Informationen liefert.

Wieso ist die Diagnose von Stillem Reflux so komplex?

Die meisten Tests für Stillen Reflux haben eine eher geringe Genauigkeit. Zudem ist Reflux ein dynamischer Prozess ist. Das bedeutet, dass die Messergebnisse je nach Tageszeit, Ernährung und Stresspegel variieren können. Nicht jeden Tag hat man gleichermaßen Reflux.

Zudem unterscheiden sich die Tests darin, ob der Reflux nachgewiesen wird, oder ob die Ursachen erforscht werden. So ist beispielsweise die pH-Stunden pH Metrie der Goldstandard zum Nachweis, ob ein Stiller Reflux vorliegt. Jedoch sagt die Messung wenig darüber aus, warum denn eigentlich ein Reflux im Patienten auftritt. Andere Diagnoseverfahren können Hinweise liefern, welche organische Ursache ein Reflux hat, um die Therapie daruf abzustimmen. Das ist in der Regel aber nur bei schweren Fällen notwendig, bevor eine Operation durchgeführt wird.

Zuletzt kann auch leichter Reflux bei anfälligen Personen starke Stiller Reflux Symptome auslösen. Oftmals wird dann Patienten gesagt, sie hätten keine Refluxerkrankung, selbst wenn der Test eigentlich leichten Reflux zeigt. Dieser leichte Reflux wird aber als irrelevant abgetan, da er in normalen Limits liegt. Jedoch auch dieser leichte Reflux bei besonders anfälligen Personen Beschwerden auslösen.

Neuere Testverfahren bei Stillem Reflux

Einige neuere Diagnoseverfahren sind im Ausland verfügbar, aber in Deutschland nicht üblich. Dazu gehören der Pepsintest im Speichel und die Elektrogastrographie (EGG), die die Aktivität der Magenmuskulatur misst. Der Pepsintest ist eine Art Schnelltest auf Reflux, hat aber eine weitaus geringere Zuverlässigkeit, als eine pH-Messung. Die Elektrogastrographie dagegen hilft, Probleme mit dem Magen zu entdecken, welche Reflux begünstigen können. Insbesondere Probleme bei der Magenentleerung. In den USA wird das EGG bereits häufiger durchgeführt. In Deutschland hat sich der Test dagegen bisher nicht durchgesetzt.

Symptome als erster Schritt bei der Diagnose

Die Diagnostik bei Stillem Reflux ist kompliziert. Zudem sind die Diagnoseverfahren nicht gut auf Stillen Reflux zugeschnitten.

Oftmals macht es Sinn, sich genauer die Symptome anzusehen. Welche Beschwerden treten auf? In welchem zeitlichen Verlauf sind die Symptome aufgetreten? Stehen sie in Zusammenhang mit Mahlzeiten?

Nützlich bei der Ersteinstufung der Symptome ist der Stiller Reflux Symptomindex. Dabei handelt es sich um einen Fragebogen, der entwickelt wurde, um die Wahrscheinlichkeit abzuschätzen, dass bestimmte Symptome durch Stillen Reflux ausgelöst werden. Du kannst den Test in wenigen Minuten kostenlos auf Refluxgate.de durchführen.

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